Simpler Fakt ist, dass Flurnummer 513 am Fuße Hohenbergs, eine feuchte Wiese an einem Nordhang, am Fuße eines ausgedehnten Quellgebietes, als Standort für eine Wohnanlage für Senioren, die im eigenen Haus nicht mehr richtig klarkommen, per offizieller Definition von barrierefreiem Wohnen und aufgrund von Erfahrungswerten ungeeignet ist.

 

Wenn man schon neu bauen will, warum baut man nicht am südlichen Ortsrand?

 

Sonnige Lage, trockener Boden. Temperaturen nachweislich immer etwas wämer als unten am Nordhang. Sehr gut und sicher mit dem Auto erreichbar dank breiter, gut ausgebauter Straßen, sehr gut und sicher zu Fuß erreichbar denn Gehwege und Straßenlampen sind bereits vorhanden. Zum Ortszentrum gibt es nur wenig Steigung. Porzellanikon, Autowerkstatt, Edeka-Laden, Bäckerei, Post, Yamakawa Seniorenhaus, Cafe und Park, Ärztehaus, Kirche und Gaststätten sind zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Die Aussicht ist schön, und aufgrund der Lage bieten sich gewissermaßen sternförmig Möglichkeiten für Spaziergänge.

     südliche Ortsrandslage von Richtung Schirnding kommend                                               Ausblick gen Südwesten

 

Aber warum möchte man neu bauen?

 

Think big

Auf gut Deutsch: Nur Großprojekt sprich ein paar große Mietblöcke auf einer Wiese, oder lieber Großartiges Vorhaben?

 

Wenn man bestehende Bausubstanz nutzen, sie sanieren und entsprechend ausbauen würde, hätte man gleich zwei positive Dinge auf einen Schlag erreicht: Positiv für ganz Hohenberg wäre, wenn Leerstand in modernen Wohnraum verwandelt würde. Und positiv für Senioren wären selbstverständlich die dadurch geschaffenen modernen, barrierefreien und unter Umständen sogar behindertengerechten Wohnungen.

 

Ein perfektes Beispiel dafür, wie die Verwandlung von Leerstand in modernen Wohnraum, noch dazu unter Berücksichtigung ökologischer und denkmalpflegerischer Gesichtspunkte, aussehen kann , ist das Schönauerhaus.

 

 

Das Jäger-Areal in der Kirchstraße wäre eine optimale Immobilie für den angedachten Zweck. Ein Stück Ortsgeschichte zudem, das bewahrt werden muß.

 

Absolut zentral gelegen, und fast ebenerdig gelangt man von da zum Edeka-Laden, zu Bäckerei, Post, Yamakawa Seniorenhaus, Cafe und Park, zu Ärztehaus, Kirche und Gaststätten. Sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß ist es gut und sicher erreichbar.

 

Die Mieter hätten barrierefrei Wohnungen im Erdgeschoß. Wohnungen im Ober- und Dachgeschoß könnten problemlos über Aufzüge erschlossen werden und böten eine grandiose Aussicht nach Böhmen - auf Balkonen könnte zudem morgens und abends Sonne, mittag angenehmer Schatten genossen werden. Sogar ein "Park" wäre bereits da mit wunderbaren alten Bäumen und Sträuchern, man müßte nicht mit winzigem Grün von Null auf anfangen.

Über Kirchstraße / Langen Weg gelangt man unmittelbar in die freie Natur, Richtung Steinberg, Richtung Weidighaus und Dietersgrün oder hinunter an die Eger.

 

Die Senioren würden hier exakt wie im Seniorenhaus - wie sagte Frau Yamakawa - "direkt im Herzen Hohenbergs" leben, und nicht abseits unten an einem Berg, den sie zu Fuß nur noch schwer bzw. gar nicht mehr bewältigen können.

 

 

Das frühere Gasthaus „Egertal“ wäre eine Ergänzung. Es liegt weniger zentral, ist durch die Lage an der Straße besonders gut anzufahren und auch zu Fuß sicher zu erreichen. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wäre sogar schon vorhanden. Über die Siedlung gelangt man nach auch nur wenigen Metern ins Grüne. Man könnte das unmittelbar darüber gelegene leerstehende Haus dazunehmen und dort einen sich harmonisch in die Bausubstanz der Selber Straße einfügenden Neubau mit weiteren Wohnungen errichten, mit Grünanlage zwischen den beiden Gebäuden.

 

Alternativen.

 

Es gibt Möglichkeiten, für Senioren Besseres zu schaffen als ein neugebautes Wohnviertel unten am Berg, gerade wenn 16 Millionen Euro zur Verfügung stehen. 

 

Wir haben einige aufgezeigt.

Wir sind nicht gegen etwas, sondern FÜR etwas.

Für etwas Besseres.

 

Und nehmen den geneigten Leser gerne noch mit auf eine kleine Tour durch unser Heimatstädtchen - sofern er denn möchte.

 

 

 

 

Wir biegen von der Selber Straße - der "Hauptstraße", dem "Mühlweg" - ab und fahren am - links gelegenen, bereits erwähnten - Schönauerhaus, einem der ältesten Gebäude Hohenbergs, und an dem gegenüber gelegenen, 1814 gebauten und ebenfalls liebevoll sanierten Alten Milchhof vorbei.

 

 

 

Wir fahren die schmale Hirtengasse entlang - auch hier alte, liebevoll instand gesetzte und unterhaltene kleine Häuschen inmitten sehr naturnah gehaltener Gärten, und biegen dann nach unten in den Brandweg ab.

 

 

 

Wir fahren den Brandweg hinunter

 

 

 

 

 

 

und folgender Anblick eröffnet sich uns:

 

Der Anblick eines idyllisches Fleckchens Erde mit ganz besonderem Zauber dank des harmonischen Ineinandergreifens von noch intakter Natur und kleinen Wohngebäuden. Wir sehen herrliche Landschaft und ein unvergleichliches Panorama - vom Steinberg über Sommerhau nach Tschechien hinein - Heimat auch unserer Ahnen - aus gutem Grund steht neben der Ell unter den hohen alten Bäumen eine Bank, auf der viele Menschen gerne sitzen, die Augen schweifen lassen und die Aussicht ebenso genießen wie die Stille und das Da-Sein in der Natur.

 

Diese Landschaft, das gesamte Stadtbild des kleinen Sechsämterstädtchens Hohenberg, das Erbe von Generationen, wurde über die Entwicklungen der Jahrzehnte bewahrt.

 

Die Wiese, die wir sehen, ist in vergilbten historischen Karten mit schnörkeliger Schrift als Badloh eingetragen. Eine feuchte Wiese, auf der sich regelmäßig die Hohenberger Störche zur Nahrungssuche einfinden.

 

"Der Weißstorch gilt, stellvertretend für viele andere ebenfalls selten gewordene, an Feuchtbiotope gebundene Tier- und Pflanzenarten, als Indikator für intakte, ökologisch wertvolle Lebensräume."

 

Dies ist kein Ort für neue Straßen und fünf oder sechs oder noch mehr hohe, mehrstöckige, kantige Wohnblöcke.

 

Der damit verbundene sprunghafte Anstieg an Leuten, Autos, Verkehr, Abgasen, Lärm, Trubel, Emissionen aller Art hätte verheerende Auswirkungen und würde Natur, Tier- und Pflanzenwelt und den Erholungswert des gesamten Gebietes für alle Zeiten unwiederbringlich zerstören.

 

Warum also wurden in der Checkliste Eingriffsregelung alle Fragen mit Ja beantwortet, obwohl ganz klar zwei Fragen mit Nein beantwortet werden müssen?

 

Nämlich zu

 

Punkt 2.1. Schutzgut Arten und Lebensräume
Punkt 6.2, Schutzgut Landschaftsbild
Und die Planung berücksichtigt auch nicht die bis dato naturgebundene Erholung, denn sie lässt von der Wiese nur einen rudimentären Rest.

 

Warum wurde nicht berücksichtigt, dass die geplante Wohnanlage die Gebietsverträglichkeit verletzen würde?

 

"Neubauten oder Gebäude müssen sich grundsätzlich an den Gebietscharakter anpassen, um die umliegende Nachbarschaft und die Anwohner bzw. Anwohnerinnen nicht in erheblichem Maße zu stören oder zu beeinträchtigen."

 

Warum wurde nicht berücksichtigt, dass gemäß der Rücksichtnahmegebote dafür zu sorgen ist, dass "weder die Gesundheit noch die Lebensqualität der Nachbarpartei eingeschränkt werden." 

 

Wohnpark Yamakawa würde nachweislich sowohl Gesundheit als auch Lebensqualität der Nachbarparteien einschränken.

 

Es gibt Alternativen, die für alle Seiten besser sind.

 

16,2 Millionen Euro stehen zur Verfügung.