Die Geschichte der Flurnummer 513 - wir erzählen nach bestem Wissen und Gewissen. Sollte etwas falsch sein, bitten wir um Kontaktaufnahme über die bei Impressum angegebene Email-Adresse, wir reagieren dann zeitnah sofort. Erste Rückmeldungen trafen bereits ein und wurden dankbar aufgegriffen.

 

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Von 1966 bis 2008 bestand ein qualifizierter Bebauungsplan, der Wohnbauflächen vorsah. Im Grunde war eine zweite "Sudetenstraße" vorgesehen, parallel zur ersten, sprich kleine Einfamilienhäuschen mit großen Gärten. Das Baugebiet wurde nicht verwirklicht, da die Stadt Hohenberg ein attraktiveres Baugebiet oben im Langen Weg, zentral  in sonniger Lage und mit mehr Parzellen, günstiger erschließen konnte.  Interesse an der 513 war erloschen.

 

Als 2008 die Flurnummer 511 versteigert wurde, hieß es im Verkehrswertgutachten des Sachverständigenbüros Strobel und Spacke: "Nach Angaben der Verwaltungsgemeinschaft Schirnding wird dieses Grundstück in absehbarer Zeit kein Bauland." Die Einschätzung der Wiese gegenüber, darunter Flurstück 513, war analog. Seit 2008 mußte kein Anwohner mit einer Bebauung rechnen, Menschen haben explizit deswegen in ihre Immobilie investiert. Menschen, die ein ruhiges Leben in Nähe zu Natur gewählt und sich dabei bewußt für die ruhige, idyllische, so geschichtsträchtige kleine Stadt Hohenberg entschieden haben.

 

Ende 2022 / Anfang 2023 trat jemand an die Gemeinde Schirnding heran mit dem Wunsch, seinen kompletten Besitz an sie zu veräußern. Darunter die 513.

 

Die Gemeinde kaufte alles. Obwohl die Stadt Hohenberg im Rahmen der Gesetze ein Vorkaufsrecht auf die 513 gehabt hätte.

 

Der geschäftsleitende Beamte der Verwaltungsgemeinschaft Schirnding, der entschied, das Vorkaufsrecht der Stadt Hohenberg nicht zu berücksichtigen, ist Stiftungsvorstand der Yamakawa Stiftung Lebenswertes Hohenberg. Ebenso der Bürgermeister der Stadt Hohenberg, der Stiftungsbeirat setzt sich aus 6 Hohenberger Stadträten und der Hohenberger Unternehmerin (Firma Feiler) Dagmar Schwedt zusammen.

 

Eine Idee entstand.

 

Die Stadt Hohenberg reaktiviert den Bebauungsplan, erklärt die 513 zu einem allgemeinen Wohngebiet.

 

Schirnding verkauft die günstig im Komplettpaket erworbene 513 zum neuen Baugrundpreis an die Yamakawa Stiftung Lebenswertes Hohenberg. Zumindest ist von dieser selbstverständlichen Vermutung - Stichwort Wertschöpfung - auszugehen - sollte jemand offiziell bestätigen, dass dem nicht so ist, erwähnen wir dies selbstverständlich ausdrücklich.

 

Das Architekturbüro Stiefler + Seiler entwirft eine barrierefreie Wohnanlage.

 

Die Kosten für dieses Großprojekt einschließlich neuem Baugrund-Grundstückspreis der 513 werden auf rund 16 Millionen Euro veranschlagt.

 

Die Stiftung schlägt das Projekt (= Schaffung zahlreicher barrierefreier Wohnungen für Senioren) Frau Yamakawa in Japan vor, man zeigt ihr die Wiese bei einem Besuch. Frau Yamakawa, trotz ihrer - ihren eigenen Worten nach - ca 20 oder 30 Besuchen in Hohenberg seit Ende der 1960er Jahre mit den Besonderheiten der Örtlichkeit nicht wirklich vertraut, ist vom Anblick angetan. Großzügig und bestrebt, Senioren Gutes zu tun, erklärt sie sich bereit, die Kosten für den Bau der Anlage zu übernehmen.

 

Hier geht es nicht darum, wie eine weitere großzügige Geldspende von Frau Yamakawa so nutzbringend und für alle Seiten so optimal wie nur möglich verwenden werden kann.

 

Nicht Frau Yamakawa hat sich das Großprojekt Wohnpark Yamakawa ausgedacht, es ist nicht ihr expliziter Wunsch, dass exakt in dieser Form auf exakt dieser Wiese gebaut wird.

 

Laut Bürgermeister Hoffmann (14.03.2024) bereiteten Stadt- und Stiftungsbeirat ihr Projekt intensiv vor und stimmten es mit Frau Yamakawa ab,

 

Es ist nicht möglich, Frau Yamakawa zu kontaktieren.

 

"Alle Nachrichten gehen ausschließlich über Frau Schwedt oder über mich" sagt Bürgermeister Hoffmann. Die beiden entscheiden, was Frau Yamakawa erfährt und was nicht. Wobei, vielleicht nicht mal die beiden - wie es in dem Artikel des "Kurier" vom 19.05.2021 heißt .

 

"Wie Bürgermeister Jürgen Hoffmann ausführte, sei er seit Anfang des Jahres über Dagmar Schwedt intensiv in schriftlichem Kontakt mit Kazuko Yamakawa in Tokio, (...)."

 

Anfang Februar 2024 erfahren die Bürger von Hohenberg, dass auf der 513 neue Straßen, 4 große Mietshäuser á je 6 Wohnungen und ein Park entstehen werden - Ziel der Bauleitplanung: eine barrierefreie Wohnanlage für Senioren - dass im Herbst die Spenderin aus Japan zum Spatenstich in Hohenberg erwartet wird, und um die Jahreswende 2026/2027 der Wohnpark bezugsfertig ist.

 

Am 24.06.2024 beschließt der Stadtrat, die Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen. Zwischen dem 05.07.2024 und dem 26.07.2024 wird der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, sich zu äußern und Stellungnahmen abzugeben.

 

89 Bürger haben mit ihrer Unterschrift Bedenken gegen den Standort 513 bzw. das dort angedachte Großprojekt vorgebracht, wobei hinter manchen Einwendungen natürlich mehrere Menschen stehen. Hinter der von Kerstin Popp beispielsweise zwei.

 

Weitere Bürger haben ebenfalls Bedenken, wagten aber nicht sie vorzubringen aus Angst, deswegen Ärger zu bekommen von den Projekt-Befürwortern.

 

Weitere Bürger haben ebenfalls Bedenken, brachten sie aber nicht vor nach dem Motto wozu die Mühe, wir können da doch eh nichts mehr bewirken.

 

Der Stadtrat hat die in den 89 Stellungnahmen geäußerten Einwände und Bedenken weder entkräftet, wie es im Frankenpostartikel vom 09.08.2024 heißt, noch abgetan, sondern - den Worten von Bürgermeister Hoffmann nach - "gewürdigt, wie es rechtlich sein muß. "

 

Der Stadtrat stimmte geschlossen für den Bauplan, der den ursprünglich südlich der 4 Häuser eingezeichneten Park nicht mehr beinhaltet, sondern noch mehr Häuser und versiegelte Fläche.

 

Wir zeigen den Vergleich früher-jetzt, sobald wir die Erlaubnis zur Veröffentlichung erhalten.

 

Die große Frage, die zwingend gestellt werden muß:

 

Worum geht es eigentlich?

 

Um das Wohl von Senioren, die noch keine Betreuung rund um die Uhr benötigen, die aber nicht mehr fit genug sind für ein Leben wie bisher im eigenen Haus innerorts, welches sie an eine junge Familie verkaufen, bevor sie dann in eine der barrierefreien Mietwohnungen ziehen?
Um etwas, von dem gleichzeitig "unsere Stadt" profitiert?

 

Die Stadt. Sind das einige Leute "La ville, c´est nous!", angelehnt an König Ludwig XIV "L'Etat, c'est moi! - Der Staat bin ich!"? Oder sind "unsere Stadt" alle, die hier leben, neben Unsummen an Steuern und Abgaben auch das Gehalt des Bürgermeisters zahlen, und denen Hohenberg als ihre Heimat am Herzen liegt?

 

Menschen wünschten, mit Frau Yamakawa über das Projekt zu sprechen.

 

"Wie sie bei ihren zahlreichen Besuchen in der Fichtelgebirgsstadt immer wieder betont, will Kazuko Yamakawa etwas von ihrem Wohlstand zurückgeben. Zwei Dinge stellt sie (...) in den Vordergrund: Was mit ihrem Geld passiert, muss das gesellschaftliche Leben stärken und soll der Stadt keine weiteren Kosten verursachen. "Zusammenhalt" ist eines der beiden Worte, die sie in Gesprächen immer wieder auf Deutsch einstreut. Das andere ist "Heimat" – so nennt die 81 Jahre alte Japanerin das Städtchen Hohenberg an der Eger." Regionalnachrichten Franken 09.02.2024

 

Dieses Großprojekt gegen den Willen und trotz wohlbegründeter Einwände zahlreicher Hohenberger durchzudrücken, würde gesellschaftliches Leben und Zusammenhalt nicht stärken, ganz im Gegenteil. Im Grunde ist diesbezüglich bereits jetzt schon  Schaden entstanden.

 

Zweck der Yamakawa Stiftung Lebenswertes Hohenberg ist, laut ihrer Satzung, in bzw. für Hohenberg unter anderem zu fördern oder zu entwickeln:
Altenhilfe. Kultur, Denkmalpflege, Umwelt- und Naturschutz sowie Landschaftspflege, traditionelles Brauchtum; Heimatpflege, Heimatkunde und Ortsverschönerung.

 

Dieses Großprojekt würde Landschaft negativ verändern statt zu pflegen. Es würde Umwelt und Natur und Heimat zerstören statt zu schützen. Es wäre gegen Kultur, Tradition und Brauchtum gerichtet - Stichwort Vertriebene aus dem Sudetenland und ihre neue kleine Sudetensiedlung - tief verankert in der Hohenberger Ortsgeschichte wie die Mühlen, wie das Areal "Winkel" an der Burg - ein historisches Viertel, in das keine modernen mehrstöckigen Mehrfamilienwohnbauten passen.


Statt zur Ortsverschönerung beizutragen, würde das  Großprojekt das über die Entwicklungen der Jahrzehnte bewahrte Ortsbild des alten Sechsämterstädtchen Hohenberg schlagartig und unwiderbringlich zerstören. Gebäudegröße und -stil zwischen bestehend und neu sind zu unterschiedlich, das Schaffen eines komplett neuen Stadtviertels  auf seit jeher unberührten Fläche ein zu drastischer Eingriff.

 

Was den Stiftungszweck Altenhilfe angeht:

"Ziel des barrierefreien Bauens ist, einen Lebensraum so zu gestalten, dass (...) den Realitäten des älter Werdens und den damit verbundenen Funktions- und Fähigkeitseinschränkungen Rechnung getragen wird."

 

Jeder, der miterlebt hat, was es bedeutet, wenn bei Menschen durch das älter Werden Funktionen und Fähigkeiten zunehmend eingeschränkt werden, alles immer mühsamer wird und Autofahren schwierig bis Auto aufgegeben werden muß und Fortbewegung zu Fuß trotz sukzessive angepaßter Gehhilfen bis hin zum Rollstuhl letztendlich unmöglich wird, vor allem beim Überwinden von Steigungen, muß bestätigen, dass die auf der 513 geplante Wohnanlage dieses Ziel verfehlt.

 

Wie eine Anwohnerin sagt:

"Seit 60 Jahren lebe ich hier unten am Berg und habe in dieser Zeit sehr viele alte Menschen und ihre Probleme erlebt. Es ist schon immer das Problem, daß sie den Berg nicht hinauf und dann wieder hinunter kommen, nicht jeder kann dann noch selbst Auto fahren, um die Angebote im Ort nutzen zu können."

Angebote wie Bäcker, Post, Lebensmittelladen, Gasthof, Arzt, Zahnarzt, Physiotherapie, aber auch Kirche, Gemeindehaus, Yamakawa-Seniorenhaus mit Cafe und Park.-

 

Es geht nicht darum, gegen etwas zu sein, sondern für etwas. Für etwas Besseres. Es gibt Alternativen.

Menschen wünschten darüber zu sprechen.